Die Fichte nimmt derzeit 57% der österreichischen Waldfläche ein und wird auch bei zukünftigem Klima einen wesentlichen wirtschaftlichen Faktor darstellen. Es gibt jedoch in großen Zonen besonderen Anpassungsbedarf, um die ökonomischen und ökologischen Funktionen von Fichtenwäldern auf geeigneten Standorten zu sichern. Die derzeitige Krise sollte als Wendepunkt für die Forstwirtschaft gesehen werden, die uns vor Herausforderungen stellt, aber ebenfalls Chancen bietet. Aus forstgenetischer Sicht kann der hohe natürliche Selektionsdruck in den Fichtenbeständen dazu genutzt werden, um potentiell widerstandsfähigere Fichten zu finden. Die natürliche genetische Vielfalt der Fichte wird genutzt, um die Baumart bestmöglich in der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen und durch moderne Züchtungsverfahren klimafittes Saatgut für den österreichischen Forstpflanzenmarkt zu erzeugen.
Für das Projekt werden Plusbäume gesucht, d.h. Fichten die in größeren Schadflächen überlebt haben und vital weiterwachsen. Die Erbanlagen der Plusfichten werden durch Pfropfen von Reiser und durch Samenernte gesichert. Im nächsten Schritt werden die Nachkommen und Klone hinsichtlich der Trockenresistenz in einem Versuch getestet und genetisch untersucht. Die Bäume mit den besten Zuchtwerten werden dann verwendet um eine Samenplantage aufzubauen.
Der Erfolg des Projekts ist direkt abhängig von der Ausgangspopulation, also der Plusbaumauswahl. Im Normalfall werden einzelne vitale Bäume auf Schadflächen mitgenutzt, weil sie in den Folgejahren einem hohen Risiko durch Windwurf und Sonnenbrand ausgesetzt sind. Wir benötigen die Hilfe von motivierten Forstleuten, Schadflächen mit vitalen Fichten an das Projektteam zu melden und die Plusfichten dann bei der Schadholzaufarbeitung auf der Fläche zu belassen.
Homepage: www.fichteplus.at
E-Mail: fichteplus@bfw.gv.at oder an florian.irauschek@bfw.gv.at
